Leistungen

Verhütung

Es steht eine Vielzahl an hormonellen und nicht-hormonellen Optionen zur Verhütung (Kontrazeption) zur Verfügung. Die Entscheidung welche Kontrazeptionsmethode sich am besten eignet, sollte den persönlichen Vorstellungen und Wünschen individuell angepasst werden. Verhütungsmethoden unterscheiden sich bezüglich ihrer Sicherheit, Anwendungsart und -dauer voneinander. Darüber hinaus variieren die potentiellen positiven Begleiterscheinungen, Risiken und Nebenwirkungen zwischen den Verhütungsmethoden.

Die Verhütungsmethoden werden in hormonelle und nicht-hormonelle Kontrazeptiva eingeteilt. Die Wahl der Verhütungsmethode sollte immer im Rahmen eines ausführlichen Beratungsgespräches getroffen werden.

Hormonelle Verhütungsmethoden      

Die Antibabypille zählt nach wie vor zu den sichersten Verhütungsmitteln und ist die am häufigsten verwendete Methode zur Vermeidung einer Schwangerschaft. Es gibt eine Vielzahl an Präparaten – von unterschiedlichen Herstellern und in verschiedenen Dosierungen. Die Kombinationspräparate enthalten Progesteron und Östrogen. Im Gegensatz zu Kombinationspillen enthält die Minipille als Monopräparat nur ein Gestagen. Die „Pille danach“ ist zur Notfall-Kontrazeption geeignet, falls ungeschützter Geschlechtsverkehr vollzogen wurde, aber eine Empfängnis unerwünscht ist.

Die Hormonspirale ist ein elastischer, Kunststoffträger. Sie verbindet die Wirkungsweisen zweier bewährter Verhütungsmethoden: der Pille und der Kupferspirale. Die Hormonspirale ist mit einem kleinen Hormonzylinder versehen, der kontinuierlich eine geringe Menge an Progesteron direkt an die Gebärmutterschleimhaut abgibt. Das Gelbkörperhormon gelangt nur in sehr geringen Mengen in den Blutkreislauf. Daher ist auch die Hormonabgabe der Spirale wesentlich geringer als bei allen anderen hormonellen Verhütungsmitteln. Die Hormonspirale gilt als eine der sichersten Verhütungsmethoden. Bei einem Großteil der Frauen wird die Menstruationsblutung unter der Therapie schwächer oder kann komplett ausbleiben. Die Hormonspirale gibt es in unterschiedlichen Größen und Dosierungen. Dies ermöglicht eine optimale Anpassung an die Form der Gebärmutter und die vorliegenden Beschwerden bzw. Sicherheit der Verhütung.

Die Dreimonatsspritze wird alle drei Monate unter die Haut (subkutan) im Bauch- oder Oberschenkelbereich verabreicht und enthält ein hochdosiertes, lang wirkendes Gestagen (Gelbkörperhormon). Mit der Dreimonatsspritze wird zum einen der Eisprung verhindert und zum anderen eine Veränderung an der Gebärmutterschleimhaut erreicht. Dadurch wird eine sehr sichere Verhütung gewährleistet.

Der Vaginalring ist ein flexibler Kunststoffring, der die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron gleichmäßig abgibt. Die Hormone gelangen so in den den Blutkreislauf ohne geschluckt werden zu müssen und den Magen zu belasten. Der Ring wirkt ähnlich wie die Kombinationspille und verhindert den monatlichen Eisprung.

Nicht Hormonelle Verhütungsmethoden

Die Kupferspirale ist ein weiches, T-förmiges Kunststoffstäbchen, das mit einem feinen Kupferfaden umwickelt ist. Eine Alternative zur herkömmlichen Spirale ist die Kupferkette. Sie besteht aus sechs oder vier kleinen Kupferzylindern, die auf einem Nylonfaden aufgezogen sind. Die Kupferspirale bzw. Kupferkette ist eine sehr sichere Verhütungsmethode, die bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter verbleiben kann

Die Goldspirale und der Kupferball sind Weiterentwicklungen der Kupferspirale mit vergleichbarem Wirkmechanismus.

Kondome sind nach wie vor das einzige Verhütungsmittel, das gleichzeitig vor der Ansteckung mit sexuell übertragbaren Infektionen und vor einer ungewollten Schwangerschaft schützt. Die Zuverlässigkeit der Verhütung ist jedoch wegen möglicher Anwendungsfehler eingeschränkt.

Tubensterilisation/Unterbindung: Neben den zeitlich beschränkten, also reversiblen Methoden zur Schwangerschaftsverhütung gibt es auch operative Verfahren, die den Eintritt einer Schwangerschaft auf Dauer verhindern und somit irreversibel sind. Dabei wird mithilfe einer Operation an den Einleitern eine dauerhafte Unfruchtbarkeit herbeigeführt. Bisher galt die Tubenligatur (Unterbindung) als Standard. Seit kurzer Zeit wird die Entfernung der Eileiter (Tubektomie) vorgezogen und von den Fachgesellschaften empfohlen  Die Entfernung der Eileiter gilt als sicherste Verhütungsmethode und kann nach abgeschlossenem Kinderwunsch in Erwägung gezogen werden. Die Hormonproduktion und das Sexualleben werden durch eine Sterilisation nicht eingeschränkt. Die Tubensterilisation kann im Rahmen eines Kaiserschnitts durchgeführt werden oder jederzeit mittels Laparoskopie.